Der Campus Fichtenhain wurde um 1905 als erste „Rheinische Provinzial-Fürsorgeerziehungsanstalt“ konzipiert. Die Anlagen waren architektonisch und städtebaulich äußerst fortschrittlich.

Bei dem Waschküchengebäude (Campus Fichtenhain 63) handelte es sich aber nicht nur um eine Art Waschsalon aus der Kaiserzeit, sondern dazu gehörte auch ein kleines Schwimmbad.

Das in ihren Einzelgebäuden bis heute weitgehend noch in der Grundkonzeption erhaltene Areal macht den ursprünglich sozialpflegerischen Ansatz auf einen Blick deutlich. Meist zweigeschossige Backsteinbauten sind dabei um eine zentrale Grünfläche gruppiert. Die Gebäude zeigen die Inspiration der damaligen Baumeister. In den 30er Jahren wurde die Einrichtung vorübergehend umgewidmet. Sie wurde zunächst als Schulungslager der SA genutzt und in den Jahren kurz vor und während des Zweiten Weltkrieges zum Standort von Wehrmachtstäben bzw. der Heeresgruppe B.

1997 erwarb die Grundstücksgesellschaft der Stadt Krefeld mbH & Co. KG, damals noch eine Tochtergesellschaft der Krefelder Wirtschaftsförderungsgesellschaft, das gesamte Areal vom Landschaftsverband Rheinland, mit dem langfristigen Ziel, es in einem Gewerbepark für Büronutzung umzufunktionieren. Unternehmen aus dem Bereich der kreativen Dienstleistungen haben sich angesiedelt. Die Gebäude stehen unter Denkmalschutz. Der Campus Fichtenhain wurde als Modellprojekt zur Nachhaltigen Gewerbegebietsentwicklung seitens des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW ausgezeichnet.